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Pflege-Roboter – ein Segen oder ethisch zweifelhaft?

Der Care-O-bot 4 © Fraunhofer IPA, Foto: Rainer Bez (2015)

Der Care-O-bot 4 © Fraunhofer IPA, Foto: Rainer Bez (2015)

Hightech-Systeme können alten Menschen im Alltag immer öfter mit intelligenten Lösungen helfen. Was die Industrie an Prototypen bereits entwickelt hat, ist beeindruckend: So ermittelt ein unter dem Parkett verlegter, gewichtssensitiver Bodenbelag, ob der Bewohner gestürzt ist und löst gegebenenfalls per Funk oder Internet Alarm aus. Oder das Licht wird automatisch eingeschaltet, wenn jemand nachts aufsteht. Ein weiteres System stellt Unregelmäßigkeiten fest: Wurde die Kühlschranktür eines Bewohners nicht, wie sonst immer, zur Frühstückszeit geöffnet, wird über ein Signal Hilfe herbeigeholt. Intelligente Überlaufsysteme für die Badewanne beispielsweise unterstützen Demenzkranke.

Können solche „vorpflegerischen Assistenzsysteme“ nicht nur Alten helfen, sondern möglicherweise den Eintritt des Pflegefalls sogar hinauszögern?

Auch in der stationären Pflege ist die Robotik auf dem Vormarsch: Der Prototyp eines Roboters kann Heimbewohnern nicht nur Wasser ausschenken, sondern er registriert nach Gesichtserkennung auch für jeden Einzelnen die getrunkene Menge. Die Geruchssensoren eines anderen Systems melden „Inkontinenzereignisse“ an die Stationsleitung. Und ein japanischer Roboter kann bereits Patienten aus dem Bett heben und zur Toilette bringen. Nachgedacht wird auch schon über einen Roboter, der wie ein Kleidungsstück übergezogen wird und dem Nutzer Bewegungen auszuführen hilft, die der aus eigener Kraft nicht mehr ausführen kann.

Könnten Roboter möglicherweise den Personalnotstand mindern, der angesichts der demografischen Entwicklung noch stark zunehmen dürfte?

Viele Hoffnungen verknüpfen sich mit solchen Technologien. Aber es gibt auch Widerstand: In Japan hat man in Pflegeheimen technische Überwachungssysteme nach Protesten wieder abgebaut. Und auch hierzulande gebe es wenig Bereitschaft, sich bei Alltagsdingen wie Haare waschen, Trinken oder Gehen von Maschinen helfen zu lassen, sagt der Sprecher eines Technologiekonzerns.

Unter dem Titel „Pflegeroboter ja oder nein? Neue Technologien und Helfer für Pflegekräfte und Patienten“ diskutieren technologische, gesundheitsökonomische und ethische Aspekte dieses Themas Expertinnen aus der Pflege: Dr. Adelheid Weßling, KOM Consulting, Prof. Dr. Birgit Wilkes, Technische Hochschule Wildau, Petra Burkert, Renafan GmbH und Birgit Gebhardt, Zukunftsforscherin und Trendexpertin. Es moderiert Prof. Dr. Martin Heckelmann von der Technischen Hochschule Nürnberg.

Termin: Donnerstag, 9. Juni 2016, 9 – 10.30 Uhr
CityCube Berlin, Messedamm 26, 14055 Berlin
Diskussion über Pflegeroboter auf dem Hauptstadtkongress

Der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit ist mit mehr als 8.000 Entscheidern aus Gesundheitswirtschaft und Politik die jährliche Leitveranstaltung der Branche. Der 19. Hauptstadtkongress findet vom 8. bis 10. Juni 2016 im CityCube Berlin statt.

a/m
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