Perspektive, Ansicht des Entwurfs des ersten Preises.
Bild: kleyer.koblitz.letzel.freivogel.architekten Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin
Forschungscampus Berlin-Buch: Ein Dach für Forscher, Ärzte und Patienten
Gemeinsame Pressemitteilung des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC), der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIH)
Auf dem Forschungscampus in Berlin-Buch entsteht ab 2017 ein neues Gebäude, das mehrere Institutionen unter einem Dach vereint. Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin haben einen Wettbewerb für einen neuen zentralen Standort für das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) am Campus ausgelobt. Der Gewinner steht nun fest und legte einen identitätsstiftenden Entwurf für den Erweiterungs- und Verbindungsbau vor.
Das bestehende Gebäude der ehemaligen Robert-Rössle-Klinik auf dem Forschungscampus im Norden Berlins beherbergt bereits Forscherinnen und Forscher aus MDC und Charité. Hier arbeiten sie zusammen mit verschiedenen Hochschulambulanzen und klinischen Forschungseinrichtungen an der Translation von Wissen zwischen Grundlagenforschung und klinischer Praxis, vor allem im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC).
MDC und Charité lobten im Herbst 2015 ein Wettbewerbsverfahren für einen Neubau aus, der einen Teil der alten Klinik am Lindenberger Weg ersetzen soll. Der Gewinner, das Architekturbüro Kleyer.Koblitz.Letzel.Freivogel aus Berlin, steht nun fest. „Das neue Gebäude stellt eine bauliche Verbindung zwischen Forschern, Ärzten, Patienten und Probanden dar. So wird ein neuer und kommunikativer Raum geschaffen – der enge Kontakt und Austausch ist ganz zentral für die translationale Forschung“, sagt Prof. Thomas Sommer, der als kommissarischer wissenschaftlicher Vorstand des MDC an der Auswahl beteiligt war. Prof. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité: „Wir sehen in dem Vorhaben einen Gewinn für die translationale Forschung und rechnen damit, dass auch Patienten von unseren gemeinsamen Anstrengungen profitieren werden.“ Das Gebäude entsteht in unmittelbarer Nähe zum MDC, das patientenorientierte Grundlagenforschung betreibt und die Bauabwicklung übernimmt. Der Bezug ist für das Frühjahr 2019 geplant.
Gleichzeitig bekommt das Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH), in dem das MDC und die Charité ihre gemeinsamen translationalen Aktivitäten betreiben, einen neuen Standort: „Ab 2017 entsteht am Campus Buch ein essentieller BIH-Standort, der Laborflächen in einem Gebäude vereint. Das ist für die erfolgreiche interdisziplinäre Forschung des BIH ganz entscheidend“, sagt Prof. Erwin Böttinger, Vorstandsvorsitzender des BIH. Das BIH finanziert das Vorhaben mit etwa 19,4 Mio. Euro aus Bundesmitteln (90%) und Landesmitteln (10%).
Der Neubau ersetzt Gebäude der alten Robert-Rössle-Klinik, die in den siebziger Jahren errichtet wurden. Das Preisgericht lobte den maßvollen Umgang des Neuentwurfs mit den Bestandsgebäuden, sodass ein schlüssiges Gebäudeensemble mit großzügigem Innenhof und zahlreichen Begegnungsflächen entsteht.
„Ich freue mich, dass diese wichtige Entscheidung mit meinem Dienstantritt zusammenfällt“, sagt Prof. Martin Lohse, der am 1. April das Amt des wissenschaftlichen Vorstands des MDC übernommen hat. Die großen Chancen, die das BIH für Berlin bringe, nähmen in dem neuen Gebäude konkrete Gestalt an. „Das eröffnet dem MDC neue Möglichkeiten, seine Erfindungen und Entdeckungen noch schneller zum Patienten zu bringen.“
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16 Architekturbüros haben einen Wettbewerbsbeitrag eingereicht. Der zweite und dritte Preis wurden an die Architektenbüros Glass Kramer Löbbert und Erchinger Wurfbaum vergeben. Neben den Gewinnern bekamen Scheidt Kasprusch; Heinle, Wischer und Partner, sowie Numrich Albrecht Klumpp eine Anerkennung. Der Auslober wird, wie in der Auslobung vorab festgelegt, im Anschluss an den Wettbewerb ein Verhandlungsverfahren unter allen Preisträgern durchführen. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) unterstützte das MDC bei der Durchführung des Verfahrens. Die Wettbewerbsarbeiten werden im BBR ausgestellt (Eröffnung der Ausstellung: 5. April 2016 um 18 Uhr).