You are here
Home > Heilen > Keine Angst vorm MRT

Keine Angst vorm MRT

Foto: Katharina Bohm / MDC

MRT-Gerät des MDC © Katharina Bohm / MDC

Wer legt sich freiwillig in einen 3-Tesla-Magnetresonanz-Tomograph hinein? Wer zieht sich dafür aus? Der Gedanke, sich in einen Magnetresonanz-Tompgraphen hineinzulegen, sorgt noch immer für gewisse Ängste. Was passiert da mit dem Körper? Ist das gesund, oder schädlich- Ein wenig Aufklärung um ein noch immer etwas „geheimnisvolles Gerät“ kann nicht schaden!

Seit Herbst 2014 steht ein über 7 Tonnen schweres 3-Tesla-MRT in Berlin-Buch zu Verfügung. Die drei Studienzentren Berlin-Nord (Campus Berlin-Buch), Berlin-Mitte (Campus Virchow der Charité) und Berlin-Süd-Brandenburg (Campus Charité Benjamin Franklin) nutzen das Gerät im Rahmen der großen Gesundheitsstudie der „Nationalen Kohorte“. In Berlin-Buch werden 6 000 Probanden eine MRT-Untersuchung erhalten. Bundesweit werden insgesamt 30 000 Probanden eine MRT-Untersuchung bekommen.

Wie funktioniert ein MRT?

Die Magnetresonanztomographie MRT ist ein schonendes bildgebendes Verfahren, das in der medizinischen Diagnostik die Struktur und Funktion der Gewebe und Organe im Körper darstellen kann. Die bildgebende Methode wurde von Paul C. Lauterbur im September 1971 erfunden; er veröffentlichte die Theorie zur Bildgebung im März 1973. Seitdem hat sich die Technologie rasant weiter entwickelt und zählt heute zu den bedeutendsten Untersuchungsverfahren des menschlichen Körpers.

Mit dem MRT kann man Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugen, die eine Beurteilung der Organe und krankhafter Veränderungen im Körper erlauben. Die im MRT-Gerät erzeugten sehr starken Magnetfelder und magnetischen Wechselfelder, die im Radiofrequenzbereich schwingen, regen im Körper bestimmte Atomkerne an. Überwiegend werden Wasserstoffkerne/Protonen im Körper in Schwingung versetzt, bzw. resonant angeregt. Im Empfängerstromkreis des Geräts wird ein kleinen elektrisches Signal induziert. Die Erfindung des MRT basiert darauf diese kleinen elektrisches Signal intepretieren und in ein Computer-Bild umrechnen zu können.
Die sehr starken Magnetfelder und magnetischen Wechselfelder erfassen jeweil nur einen Ausschnitt des Körpers. Der Proband wandert dabei durch die Röhre des MRT. So entstehen „scheibenweise Bilder“, die vom Computer zusammengesetzt werden und später analysiert werden können.

MRT-Gerät des MDC © Katharina Bohm / MDC

MRT-Gerät des MDC © Katharina Bohm / MDC
MRT-Gerät des MDC © Katharina Bohm / MDC

62 000 Mal stärker als das Erdmagnetfeld

Wie der Leiter der Berlin Ultrahigh Field Facility des MDC, der Physiker Prof. Thoralf Niendorf, sagte, entspricht die Magnetfeldstärke des 3-Tesla-MRT etwa 62 000 Mal der Stärke des Erdmagnetfeldes in Berlin. Dieser MRT gilt derzeit als das modernste Gerät. Das Berliner Ultrahochfeld-Zentrum hat langjährige Erfahrung mit MRT-Untersuchungen. Das Magnetfeld wirkt nur sehr kurzzeitig, und verändert nur kurzzeitog die Resonanz der ohnehin schwngenden Atomkerne. Eine Gefahr für Zellen und Gewebe entsteht nicht.
Allerdings müssen alle metallischen Gegenstände abgelegt werden, Träger von Herzschrittmachern und Implantaten müssen jedoch nach Anweisung des medizinischen Personals Vorsichtsmassnahmen einhalten.

Forschung nach Zusammenhang zwischen Lebensgewohnheiten und Erkrankungen

Sprecher des Clusters Berlin-Brandenburg der Nationalen Kohorte ist der Mediziner und Epidemiologe Prof. Tobias Pischon vom MDC in Berlin-Buch. Dort befindet sich das Studienzentrum Berlin-Nord. Es wurde im Experimental and Clinical Research Center (ECRC) des MDC und der Charité – Universitätsmedizin Berlin eingerichtet, das einen Steinwurf von der MRT-Anlage entfernt ist.

Im Rahmen der Studie „Nationale Kohorte“ werden Probanden dieser großen Bevölkerungsstudie nach ihren Lebensgewohnheiten wie etwa körperliche Aktivität, Rauchen, Ernährung, Beruf, befragt und anschließend medizinisch untersucht. Ergänzt werden diese Erhebungen von den MRT-Untersuchungen, deren Daten in einer MRT-Bilddatenbank erfasst werden. Mit diesen Daten wollen die Forscher unter anderem Einblick in klinisch noch nicht erkennbare Erkrankungen gewinnen.

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch in der Helmholtz-Gemeinschaft
Robert-Rössle-Straße 10 | 13125 Berlin | www.mdc-berlin.de

Top
Neu: SmartCity-Datenschutzkonzept: Dieses Presse-Medium ist öffentlich! Inhalte werden im Internet wiederauffindbar archiviert. Cookies werden nur aus technischen Gründen verwendet, um Zugriffs-Statistiken zu messen und um Cloud-Dienste zugänglich zu machen. Bitte stellen Sie ihre Browser-Einstellungen zum Datenschutz und zum gewünschten Privacy-Schutz benutzerdefiniert ein. Mehr Informationen und eine Browser-Anleitung finden in unseren Datenschutz- und ePrivacy-Hinweisen.
✖(Hinweis schließen)