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Leben mit Diabetes

Das Thema Diabetes stand im Mittelpunkt des diesjährigen Weltgesundheitstags am 7. April 2016. Die Krankheit ist weltweit zunehmend verbreitet. Im Jahr 2008 waren weltweit 347 Millionen Menschen von Diabetes betroffen. 2012 verursachte die Erkrankung global 1,5 Millionen Todesfälle – 80 Prozent davon entfielen auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Innerhalb eines Jahrzehnts ist die Zahl der Erwachsenen mit einem bekannten Diabetes um 38 Prozent angestiegen. Die WHO rechnet damit, dass Diabetes bis zum Jahr 2030 zu den sieben weltweit führenden Todesursachen zählt.

Diabetes – oftmals vermeidbar

Wirksame Präventionsmaßnahmen sind daher enorm wichtig – denn: ein hoher Anteil an Diabetesfällen wäre vermeidbar. Bereits täglich 30 Minuten moderat körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung können dazu beitragen, das Risiko für die Entwicklung eines Typ 2-Diabetes drastisch zu reduzieren, so die WHO.

90% aller Diabetes-Fälle sind der sogenannte Typ 2, der eine Unempfindlichkeit gegenüber Insulin bewirkt und vor allem durch Übergewicht und ungesunder Lebensführung verursacht wird.

Schon vier Wochen gesunde Ernährung senken den Blutzucker. Prof. Dr. Detlev Ganten verwies in einem Interview zum Weltgesundheitstag auf auf die Ursachen einer verbreiteten Fehlernährung. Ganten ist Präsident des World Health Summit, dem weltweit führenden strategischen Forum für Gesundheitsfragen. Außerdem ist er Facharzt für Pharmakologie und Experte für Bluthochdruck, Evolutionäre und Molekulare Medizin.

Ganten sagte: .. “ Wir ernähren uns seit Jahrzehnten immer schlechter: Industrienahrung mit zu viel Zucker, Salz und Fett bestimmt das Bild anstatt natürlicher, gesunder Kost z.B. direkt vom Bauern oder vom Wochenmarkt. Wir bereiten unser Essen viel zu oft nicht mehr selber zu, sondern verlassen uns zu sehr auf Industrienahrung, die produziert wird wie ein Fernseher oder Computer – mit strenger Kostenoptimierung, Kundenanalyse und viel Marketing.
Dass wir als Konsumenten so darauf anspringen, ist evolutionär bestimmt. In der Steinzeit waren Zucker, Fett und Salz ein Mangel und hochbegehrt als Energielieferanten bei schwerer körperlicher Arbeit. Die heutigen Bilder von Pizza, Chips und Softdrinks versprechen hohe Energie- und Elektrolytdichte und erzeugen Appetit. Die guten Vorsätze werden vergessen. Womit wir schon beim nächsten Problem sind.“

Ganten verweist auf das verbreitete Unwissen: „Die meisten Menschen haben diese guten Vorsätze gar nicht, weil sie nicht ausreichend über den Zusammenhang von gesunder Ernährung, Bewegung und hohem Blutzucker Bescheid wissen. Das gilt vor allem für Kinder, die diesen Zusammenhang noch nicht verstehen. Wenn dann Familie, Schule und das soziale Umfeld nicht helfen oder helfen können, entsteht schon im frühen Alter ein Teufelskreis. Diesen ungesunden Lebensstil exportieren wir auch noch weltweit.“

Schutz und Vorbeugung vor Diabetes

Ganten hat jedoch einen Rat: „Gesundes Essen und viel Bewegung! In Deutschland leben schon heute über fünf Millionen Menschen mit Diabetes. Das ist zu viel! Sport senkt den Blutzuckergehalt deutlich. Dazu eine ausgewogene Ernährung wie zum Beispiel die mediterrane Küche mit vielen ungesättigten Fettsäuren und pflanzlichen Ölen, sowie frischem Obst und Gemüse. Schon vier Wochen gesunde Ernährung verbessern die Wirkung des Insulins, während vier Wochen ungesunde Ernährung diese messbar verschlechtern. Selbst nach einem Herzinfarkt zeigt eine Ernährungsumstellung eine deutliche Reduktion von Herzinfarkten und plötzlichem Herztod. Zu spät ist es nie.“

www.weltgesundheitstag.de
www.healthcapital.de

a/m
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